Betonfetischisten
Betonfetischisten sind Leute, die meist bei Stadtplanungsämtern oder in Architektenbüros arbeiten. Sie ziehen größenwahnsinnige Bauprojekte durch, die hauptsächlich ein Ziel haben: Alte Bausubstanz, am liebsten Fachwerk, und auch den kleinsten Flecken Grün, möglichst gründlich zu vernichten und die Gegend mit seelenlosen hässlichen Betonklötzen vollzustellen.
Gernot: "Die wollen jetzt den alten Stadtkern abreißen, obwohl der unter Denkmalschutz steht, und da lauter hässliche Betonbunker hinstellen. Die letzten paar Bäume dort sollen auch fallen, obwohl die schon 300 Jahre da stehen." Silke: "Ja, das sind die typischen Betonfetischisten." Harald beim Anblick einer sich anscheinend meilenweit erstreckenden Plattenbausiedlung: "Mein Gott, da haben sich aber die Betonfetischisten ausgetobt." Beim Bau des Ihmezentrums, einem Gebäude im damals schon überholten Stil des Brutalismus, wurde mitten in die Landschaft der Altbauten ein hässlicher Betonklotz als "Stadt in der Stadt" errichtet, der von Anfang an von der Bevölkerung abgelehnt wurde. Zu deutlich war, dass sich dort Größenwahn und die Betonfetischisten austoben wollten.