Ach, seufz. Was tun sich doch für semantische Weiten zwischen dem nostalgisch-benevolenten, alt-wienerisch verniedlichenden Wort für 'Freundin', 'Geliebte' oder leicht zu habender Flirt' und den modernen Bedeutungen des Wortes 'Schlampe' auf: vom liederlichen Frauenzimmer, von der Assi-Drecksschlampe, zum erniedrigten Eierlikör schlürfenden Geschlechtsabort, zu der trotz allgemeiner Mode-Aufgeschlossenheit dem Niqab und der Burqa immer noch nicht genügend schätzenden 'Du deutsche Schlampe!'
Gustl: Gehst, Schlamperl, steigst uff mein Schos und bloas mir den Bierschaum vom feschn Schnurbart. [Mitzi, das Stubenmädchen macht's]
Mitzi: Stöllts dir mol vor, wenn's die Multikulti-Pimpfe mit ihrm Schmus unsrem Votterland dös Islamitentum aufpelzen wölln dädn...
Gustl: Jeder Zeit ihra Pest!
Mitzi:... do könntns mr das bussiern, amisiern, das Getändel und mullattiern gor wohl vergessan, Gustl!
Gustl: Du könnst's - I kön't!
Mitzi: Dir graut's vor gar nix! Najo s'is gor wohr, dass die biedern Weibsbilder und Magdeln szamm die Burka troan mössten. Hin is die Wiener Bell Epock, des wär der Dod vom Votterland. S'gar schad! Z'ahner Schas bladen Religion g'nüber sölln wir uns dolerant zeugen, sodass die uns besser exekutieren könn so wie zletzt annodazumal in söchzehnhunderta...mit ihra Säböln vor den Doarn von Wean s'gemacht hom. No wos glotz uns dör Ausländer so ungläubig on - Sie, legitimiern solln S'Ihna!
(DZ with ä little hölp from 'a friend', Karl Kraus)
🇬🇧 Ah, sigh. What semantic expanses exist between the nostalgically benevolent, old Viennese diminutive word for 'girlfriend', 'beloved', or 'easy-to-get flirt' and the modern meanings of the word 'slut': from the disreputable woman, from the trashy dirty slut, to the degraded, egg liqueur-sipping gender abortion, to the 'you German slut!' who, despite general fashion openness, still does not sufficiently appreciate the niqab and the burqa!