Die ursprüngliche Redensart "Löhnemann und Söhne" ist identisch mit der später ins Leben gerufenen Redensart "Zahlemann und Söhne". Auch "den Löhnemann machen" oder "den Zahlemann machen" stammen von dieser Redensart ab.
"Löhne" zu "Söhne" hat hier einen gewollten Reimeffekt.
Seinen Ursprung hat diese Redensart aus dem Unternehmensbereich. Hier darf der Arbeitgeber (= Löhnemann) jeden Monat für seine Arbeiterer) (früher waren das im Familienbetrieb meist die Söhne) löhnen, sprich: den Lohn entrichten - mal für gut erbrachte Arbeit, mal für schlecht erbrachte oder gar keine erbrachte Arbeit (z. B. im Krankheitsfall).
Mit der Redensart soll ausgedrückt werden, dass jemand für etwas löhnen bzw. zahlen soll, wofür er meist keine oder keine ausreichende Gegenleistung erhält/erhalten hat. Man bezahlt also für etwas (teuer), was unter dessen Wert liegt oder nicht gerechtfertigt erscheint/ist.
Es gibt u. a. auch "Lauschemann und Söhne" und "Pullermann und Söhne", was aber eine Verbalhornung von Löhnemann und Söhne ist und vom Sinn her nichts mit dieser Redensart zu tun hat.
Beispiel(e):
Chef: "Der Plaschke hat mal wieder kaum Leistung erbracht, war fast den ganzen Monat krank. Aber als sein Arbeitgeber darf ich dennoch Löhnemann und Söhne spielen. Lange schau ich mir das nicht mehr mit an."
Stellvertretender Chef: "Kündige ihn doch."
Chef: "Wenn das mal so einfach wäre."
ODER
Beklagter wegen angeblicher Körperverletzung, hier Schadensersatz & Schmerzensgeld (Zivilklage) (wahrheitsgemäß): "Die Frau hab ich nie geschlagen."
Richter: "Das Gericht sieht das als erwiesen an. Das Urteil steht fest."
Beklagter: "Super, ich soll also Löhnemann und Söhne spielen, für etwas, was ich nicht mal getan hab."
ODER
Getrud: "Schau mal den Dieter dort drüben an, der darf noch immer Löhnemann und Söhne für Kind und Kegel spielen. Wenn der wüsste, dass das Kind noch nicht mal von ihm ist."
Martha: "Der Arme."
ODER
Bruno: "Gestern durfte ich mal wieder Löhnemann und Söhne spielen. Der Kellner hat doch glatt behauptet, ich hätte 5 Getränke gehabt, obwohl ich genau weiß, dass es nur zwei waren. Mein Kollege hatte die 5, nicht ich. Der hat dann nur zwei bezahlt. Hab aber nix weiter dazu gesagt."
Magda: "Musst haltwennichdichunterbreche) mal deinen Mund aufmachen, nicht immer nur für andere bezahlen."
🇬🇧 The original expression "Löhnemann und Söhne" is identical to the later coined phrase "Zahlemann und Söhne." The phrases "den Löhnemann machen" or "den Zahlemann machen" also derive from this expression.
The transition from "Löhne" to "Söhne" is intended to create a rhyme effect.
This expression originates from the business sector. Here, the employer (= Löhnemann) is allowed to pay his workers (who were often the sons in family businesses) every month, meaning: to pay wages – sometimes for good work, sometimes for poorly performed or even no work at all (e.g., in case of illness).
The expression is meant to convey that someone should pay for something for which they usually receive no or insufficient compensation. In other words, one pays (dearly) for something that is below its value or seems unjustified.
There are also variations like "Lauschemann und Söhne" and "Pullermann und Söhne," which are playful adaptations of "Löhnemann und Söhne" and have no relation to the meaning of this expression.