Phäne
Die Phäne ist ein Begriff aus der Zoologie. Er wird von Zoologen und Kryptozoologen benutzt, um Wesen zu benennen, die zwar einer gemeinsamen Spezies (Art) und der gleichen Unterart angehören, sich aber durch äußerliche Erscheinung stark voneinander unterscheiden, obwohl sie genetisch sehr eng miteinander verwandt sind. Dieses Wort wurde eingeführt als Kurzform des Begriffs Phänotypus (äußeres Erscheinungsbild), um nicht das durch den Nationalsozialismus negativ besetzte Wort Rasse zu verwenden. Phäne ist im Gegensatz zu Rasse kein negativ besetzter oder als wertender Begriff zu beurteilendes Wort, sondern kann ganz neutral und rein beschreibend (phänotypisierend) zur Unterscheidung gebraucht werden, um das äußere und gesamtanatomische und teilweise medizinische Erscheinungsbild sowohl bei Menschen, Vormenschenarten und -unterarten, als auch bei Tieren zu klassifizieren.
Bei der Phäne der Yorkshireterrier zeigt sich im Gegensatz zu der Phäne der Huskies ein zerbrechlicherer Knochenbau. Die mittelmeerische Phäne des Homo Sapiens weist eine erhöhte Anfälligkeit für Sichelzellenanämie auf. Kupferrote Haare lassen sich bestimmten Phänen zuordnen. Bei den meisten treten sie in der Form nicht auf. Innerhalb der Art Homo erectus lassen sich auch heute noch verschiedene Phänen unterteilen. Es ist strittig, ob es sich bei H. floresiensis um eine Unterart oder einen stark ausgebildeten Phänotyp handelte. Die in nordischen Ländern wie Island gezüchteten Phänen der Pferde sind optimal an widrige Witterung angepasst, während die in südlichen Gefilden gezüchteten Phänen der Pferde bestens an heißes Klima angepasst sind. Bei den verschiedenen Phänen innerhalb der indischen Kastengesellschaft lässt sich durch bestimmte äußere Merkmale (Pigmentierung, Haarwuchs, Größe) und Blutgruppenverteilung nachweisen, dass sie aus verschiedenen Siedlungswellen stammten, die nacheinander auf den indischen Subkontinent gelangten.