voll der Martin
Ein "Martin" ist in dem Zusammenhang der stereotype Öko-Sozialpädagogik-Softie, wie er von Dieter Krebs in seiner Rolle als "Martin" verkörpert wurde. Das sind die Leute, die meist einen fransigen Bart und Birkenstocks tragen und zum Kurs "Makramee für den Weltfrieden" gehen. Meist handelt es sich um emotional instabile Mitmenschen, die sich zwar für gute Sachen einsetzen, aber oft eher subjektiv und gefühlsbetont als intellektuell und theoretisch verortet an die Themen herangehen. Sie sind leicht zu Tränen zu rühren oder zum Ausrasten zu bringen, wenn es nicht nach ihrer Nase geht. Müssen wirklich jeden Furz und Donnerkeil ausdiskutieren, wobei sie weniger Gewicht auf sachliche Fundierung legen als darauf, dass alles möglichst plüschig klingt. Dabei möchte ich hier betonen, dass ich persönlich ökologisches und soziales Engagement für sehr wichtig halte, aber exaltiert-anstrengendes Verhalten für problematisch halte, weil solche Leute - meiner Meinung nach - ernsthaften Anliegen durch ihr gestörtes Verhalten einen schlechten Ruf verschaffen können.
Hans-Herbert: "Da hab ich Friedhelm angesprochen, ob er nähere Fakten hat, da ist der richtig ausgeflippt, und hat geschrien und geheult." Jens-Wahnfried: "Voll) der Martin!" Elisabeth: "Wer ist das denn da drüben? Der im Norwegerpulli?" Jutta: "Ach, der? Das ist Heiko-Matthias. Der ist überall. Taizé-Gruppe, Radikalveganer und hilft im Bioladen aus. Gute Sachen, aber entsetzlich anstrengend." Elisabeth: "Voll) der Martin?" Jutta: "Ja, voll der Martin!"