steuerbord, backbord
das Ruder am Schiff, mit dem die Richtung festgelegt wird, wurde früher seitlich am Schiffsrumpf angebracht. angeblich sei dies die konstruktiv einfachste Lösung, zum anderen konnte der Steuermann so am Mast vorbeisehen, (bei den Drachenbooten der Wikinger - die letzten klassischen Schiffe mit seitlich angebrachtem Steuerruder - wäre dann aber noch immer das Segel in der Sichtachse...) m.W. weichen aber sich entgegen kommende Fahrzeuge auf See und in der Luft jeweils nach rechts aus - das hieße jedoch, dass der Steuermann den Abstand zum Entgegenkommenden - abzüglich Schiffsbreite - immer nur schätzen konnte. üblicherweise wurde das Steuerruder an der rechten Bordwand befestigt (warum dies relativ früh schon einheitlich geschehen sein soll ist mir trotzdem noch nicht ganz klar), deshalb wird die rechte Seite eines Schiffs heute noch "Steuerbord" genannt. steht man an Steuerbord und sieht auf's Meer hinaus, hat man die linke Seite des Schiffs im Rücken - uff plattdütsch "back" - daher Backbord. auch heute noch ist bei kleineren Booten die Steuereinheit traditionell auf der rechten Seite (die Ausnahmen werden aber immer mehr) während das eigentliche Steuerruder (oder der Antrieb) seit etwa dem 15. Jh. (Hanse, Columbus) mittig angeordnet sind.
"warum haben englische Autos das Lenkrad auf der rechten Seite?" "weil sich die Briten noch immer als Seefahrernation fühlen..."