man weiß am Bau (und drumherum): nichts hält wie ein Provisorium!
ursprünglich - in Anlehnung an "in Ulm und um Ulm und um Ulm herum" - "man weiß in Ulm (und drumherum)..." verleiht dem Umstand Ausdruck, dass manches Provisorium (Übergangslösung) länger und zuverlässiger seinen Dienst verrichtet als das fertige Projekt. Klassiker sind Bauwerke (Treppen und Brücken), Workarounds im Arbeitsalltag und viele Heimwerkerlösungen, wo das Geld für das "richtige" Mittel zum Zweck nicht reichen will (beim Auto z.B. "Spachteln statt Schweißen").
den Ort kann man grundsätzlich variieren, sollte aber einsilbig sein, um im Versmaß zu bleiben. häufig wird auch "am Dom" genannt - wahrscheinlich vom Köllner Dom ausgehend - und welche große Kirche_lassen) ist keine Dauerbaustelle? in Anlehnung an den Bau, gibt's natürlich auch noch "Haus", "Hof" und "Stall", wo immer wieder mal etwas provisorisch repariert wird... "boah, Du fährst ja immer noch mit der alten Karre umanand. Ich dachte, das sei nur 'ne Übergangslösung bis der neue geliefert wird?" "naja, erst mal wurde Vera schwanger, also brauchten wir keinen sportlichen Flitzer mehr sondern eine Familienkutsche... dann brauchten wir auch noch Geld für die Einrichtung des Kinderzimmers... dann hat sich unser Möhrchen hier bisher als ganz zuverlässig und im Unterhalt relativ günstig erwiesen, naja, und Du weißt ja: man weiß im Dorf und drumherum: nichts hält wie ein Provisorium!"